Haus der Patriotischen Gesellschaft, Säulenkeller
20457 Hamburg
Deutschland
Im deutschen Sprachraum ist er ein Geheimtipp, jetzt kann man ihn entdecken. Die Hamburger Übersetzerin Renate Bleibtreu hatte Henry Parlands einzigen Roman "Zerbrochen" schon 2007 bei der Friedenauer Presse herausgegeben, nun ist er unlängst dort in der zweiten Auflage erschienen, jetzt aber mit 111 zusätzlichen Gedichten unter dem Titel "Ohne mit der Seele zu blinzeln". Michael Krüger hat ein eigenes Gedicht beigesteuert und ein schönes Nachwort.
Henry Parland wurde am 29. Juli 1908 in Wyborg geboren, im damaligen Großfürstentum Finnland, einem bis 1917 weitgehend autonomen Teil des russischen Reichs. Um den Wirren der Revolution zu entgehen, zog die Familie, in der Russisch und Deutsch gesprochen wurde, 1921 nach Helsinki. Dort lernte Henry Parland mit 16 Jahren auch Schwedisch. Nach dem Abitur schrieb er sich an der juristischen Fakultät der Universität Helsinki ein, konnte erste Gedichte in einer literarischer Zeitschrift veröffentlichen und 1928 seine einzige Lyriksammlung. Vom Mai 1929 an arbeitete er am schwedischen Konsulat in litauischen Kaunas. Dort ist Henry Parland am 10. November 1930 im Alter von erst 22 Jahren an einem Scharlachfieber gestorben. Die meisten seiner Gedichte, Erzählungen, Essays und der Roman wurden erst danach veröffentlicht.
Renate Bleibtreu, 1942 in Wien geboren, war 25 Jahre lang Schauspielerin an verschiedenen deutschen Bühnen und begann nach einem Gaststudium mit Übersetzungen aus dem Schwedischen, gelegentlich auch Dänischen. Sie hat u. a. Werke von August Strindberg und Ingmar Bergman herausgegeben.
Neue Literatur im alten Rathaus, Folge 39
Ein finnlandschwedischer Avantgardist – Übersetzerin Renate
Bleibtreu stellt Henry Parland vor
Mittwoch, 12. November 2025, 19:00 Uhr
Haus der Patriotischen
Gesellschaft, Säulenkeller
Trostbrücke 4
(Kontoreingang), 20457 Hamburg
Moderation: Peter Engel
Eintritt frei. Begrenzte
Platzzahl – Anmeldung erforderlich!