Neben dem sozialen Engagement gehörte auch die Förderung des Hamburger Kulturlebens von Anfang an zu den Hauptanliegen in der Arbeit der Patriotischen Gesellschaft. Zu deren frühen Mitgliedern zählte etwa der Maler Philipp Otto Runge, neben dem ihm befreundeten Caspar David Friedrich ein Hauptvertreter der romantischen Schule. Über das Wirken der Patriotischen Gesellschaft hat sich Runge geradezu euphorisch geäußert und schrieb 1808 an seinen Lieblingsbruder Karl, dass er die "Ehre habe", deren Mitglied zu sein.
In der frühen Phase der Patriotischen Gesellschaft gab es enge persönliche Beziehungen zum Klopstock-Kreis, der damals das literarische Leben in Hamburg bestimmte. Die Literatur spielte in der Folgezeit aber nicht die gleiche Rolle wie etwa die bildende Kunst, die von der Patriotischen Gesellschaft mit einer Zeichenschule und anderen Aktivitäten über viele Jahre besonders gefördert wurde. Dennoch fanden auch später von Zeit zu Zeit Lesungen aus literarischen Werken statt.
An diese Traditionen knüpft der 2020 gegründete Arbeitskreis Kultur der Patriotischen Gesellschaft an. Ein Schwerpunkt seiner Aktivitäten ist die Organisation der von Peter Engel begründeten Lesereihe Neue Literatur im alten Rathaus, in der Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre jüngsten Werke präsentieren und sich den Fragen der Besucherinnen und Besucher stellen. Es ist die einzige derartige Veranstaltungsreihe von Rang in Hamburg, die ohne Eintrittsgeld von jedermann besucht werden kann. Der Arbeitskreis bereitet während seiner Treffen kulturelle Veranstaltungen für die Patriotische Gesellschaft vor. Dazu gehören etwa spezielle Führungen in Museen, Besuche von herausragenden Ausstellungen und Kunsthäusern, besondere Konzerte, Rundgänge durch Stadtteile mit kulturgeschichtlichem Hintergrund oder Atelierbesuche.