Anlässlich seines 150. Geburtstages erinnerten am 2. September im Rathaus unser 1. Vorsitzender Dr. Willfried Maier, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Universitätspräsident Prof. Dr. Hauke Heekeren und Kultursenator Dr. Carsten Brosda an den bedeutenden Philosophen Ernst Cassirer, der von 1919 bis zu seiner Emigration 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als Professor an der Universität Hamburg lehrte und der einzige jüdische Hochschulrektor während der Weimarer Republik war. Die ausgewiesene Expertin Prof. Dr. Birgit Recki würdigte Cassirer in einem Vortrag.
Die Veranstaltung fand auf Initiative der Patriotischen Gesellschaft statt.
Dr. Willfried Maier, 1. Vorsitzender der Patriotischen Gesellschaft: „Es ist ein hochsymbolischer Akt, zu dem wir heute zusammengekommen sind: Ernst Cassirer, der bedeutendste deutsche Philosoph der Zwischenkriegszeit, Hochschullehrer und Rektor an der Universität Hamburg, kehrt gewissermaßen ins Hamburger Rathaus zurück, ins Zentrum der Stadt, aus der er 1933 als Jude vertrieben worden ist. Vor genau 96 Jahren hat er hier die Verfassung der Weimarer Republik mit dem Vortrag 'Die Idee der republikanischen Verfassung' gefeiert. Das war außergewöhnlich und mutig: Die Mehrheit seiner Professorenkollegen und weite Teile der Studentenschaft waren antirepublikanisch, völkisch-nationalistisch und antisemitisch. Nicht auszudenken, was möglich gewesen wäre ohne den Einbruch der Barbarei. Mit Ernst Cassirer und der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg hätte die Universität Hamburg eine der glänzendsten Stätten für die Geistes- und Kulturwissenschaften in Deutschland werden können.“