- Ein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Inklusion
"Bildung als gemeinsame Aufgabe" soll heißen, Bildung, Erziehung und Beratung junger Menschen und ihrer Familien in benachteiligten Lebenslagen weiterzuentwickeln, im Sozialraum und in Kooperation mit anderen. Dabei werden Schritte unternommen, die über den Tellerrand der Institutionen hinaus die Entwicklung einer Bildungslandschaft voranbringen sowie bewusst und gezielt von den Wünschen und Bedürfnissen junger Menschen ausgehen oder diese wecken. Wir suchen innovative Projekte mit neuen Handlungsspielräumen, die einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Inklusion leisten.
- Der Preis
Der mit 15.000 Euro dotierte Holger-Cassens-Preis wird 2025 zum 17. Mal vergeben. Preiswürdig sind Projekte in Hamburg, die die Bildungs- und Kulturinteressen von jungen Menschen (auch in Bezug auf ihre Familien, Milieus, pädagogische Einrichtungen, Vereine usw.) in benachteiligten Lebenslagen erkennen und aufgreifen und sie zum Mittelpunkt ihrer Angebote machen. Preiswürdig sind auch noch nicht etablierte Projekte, die konzeptionell neue Wege gehen.
- Innovative Projekte
Wir suchen innovative Projekte, die:
- die Interessen von Kindern und Jugendlichen mit ihnen erkunden und aufgreifen,
- ihnen Mitbestimmung im Projekt und im Stadtteil ermöglichen,
- die Bildung fördern, indem sie aktive und kreative Aneignung unterstützen,
- nicht ausschließlich schulische Qualifizierung fördern oder Wissen vermitteln,
- über bisherige Regelangebote hinausgehen und neue Erfahrungen eröffnen,
- dazu passend unterschiedliche weitere Beteiligte lokal einbeziehen,
- die Zusammenarbeit im Sozialraum stärken,
- unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen gerecht werden und für sie jeweils passende Zugänge und Beteiligungsmöglichkeiten schaffen, sie aber nicht individuell fördern und beraten (kein Mentoring).
- Auswahlverfahren / Bewerbungsfrist
Bitte bewerben Sie sich über das Bewerbungsformular bis spätestens zum
18. Mai 2025. Bewerbungen, die nach diesem Datum bei uns eingehen oder unvollständig sind, können leider nicht berücksichtigt werden.
Eine Fachjury sichtet und prüft die eingegangenen Anträge. Dabei werden ggf. die Projekte vor Ort besucht. Die Jury nominiert bis Ende September 2025 den Preisträger. Danach werden alle Bewerber über das Ergebnis informiert. Die Preisverleihung findet im November 2025 in den Räumen der Patriotischen Gesellschaft von 1765 statt. Zur Preisverleihung wird ca. vier Wochen vorher eingeladen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. - Verpflichtung der Bewerber
- Um die Anträge der an der Ausschreibung teilnehmenden Projekte zu bewerten, können Jurymitglieder Projekte vor Ort besuchen.
- Die Projekte räumen der Mara und Holger Cassens-Stiftung und der Patriotischen Gesellschaft von 1765 das Recht ein, alle durch die Bewerbung mitgeteilten Inhalte und Fotos zur Erstellung von Dokumentationen über den Wettbewerb in unterschiedlichen Medien zu verwenden.
- Vertreter des nominierten Projekts sind bereit, an der Preisverleihung und ggf. an einer Pressekonferenz teilzunehmen.
- Das Preisträgerprojekt stellt sich bei dieser Veranstaltung vor.
- Das Projekt verwendet das Preisgeld für die konkrete Projektarbeit
- Preisträger 2025
Preisträger des Holger-Cassens-Preises 2025 ist das Projekt "Bauen mit Lehm für Groß und Klein" des Vereins Bunte Kuh
Der Verein Bunte Kuh bietet seit 1985 und bereits seit elf Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg mit seinem Projekt "Bauen mit Lehm für Groß und Klein" niedrigschwellige Baukunst-Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche an. Das Angebot ist kostenlos und barrierefrei.
Auf einem zentralen Bauplatz in der Fußgängerzone an der S-Bahn Wilhelmsburg entsteht innerhalb von circa fünf Wochen eine fantasievolle Lehmstadt mit Höhlen, Türmen und Toren. Jedes Kind kann frei wählen, ob es an Tischen modellieren oder an den großen Bauten mitarbeiten möchte. Vier bis fünf von Kindern zuvor nach ihren eigenen Entwürfen angefertigte kleine Modelle werden in bis zu vier Meter hohe begehbare Räume und Skulpturen umgesetzt. Dafür werden bis zu 80 Tonnen Lehm verarbeitet. Zum Abschluss gibt es ein Fest mit Musik, Pizza aus dem selbstgebauten Lehmofen und einen Keramikbrand. Die kleinen Modelle aus Lehm dürfen die Kinder mit nach Hause nehmen. Die großen Lehmwerke bleiben als Ausstellungs- und Spielort bestehen, bevor der Lehm für das nächste Bau-Festival recycelt wird.
Die Kinder und Jugendlichen kommen aus rund 100 kooperierenden Kitas, Schulen, Stadtteil- und Flüchtlingseinrichtungen auf die Lehmbaustelle. Das Projekt bringt jährlich rund 7.000 Menschen zusammen, schafft neue Räume der Begegnung und fördert Teilhabe und gemeinsames Gestalten über alle Herkunfts- und Altersgrenzen hinweg.
- Die Jury des Holger-Cassens-Preises
- Bisherige Preisträger
- Die Theaterberater:innen des FUNDUS THEATER (2024)
- MITmacher, MITmacher gUG (2023)
- Integrative Stadtteilarbeit in Groß Borstel, Ossara e.V. (2022)
- ex_kurs - eine außergewöhnliche Summer School, Zinnwerke e.V. (2021)
- Genety - Dein Bildungslotse e.V. (2020)
- Yalla - Rein in die Stadt!, GWA St. Pauli e.V. (2019)
- Wilhelmsburger Lesewoche "Die Insel liest" (2018)
- TV Fischbek von 1921 e.V. (2017)
- gemeinsam Kirchdorf-Süd (2016)
- Leseherbst Billstedt-Horn (2015)
- Circus ABRAX-KADABRAX, Osdorfer Born/Lurup (2014)
- Kinderkulturhaus Lohbrügge (2013)
- Schülerfirma VeddelERleben (2012)
- Bildungs- und Beratungskarawane Dulsberg (2011)
- GWA St. Pauli, Leseclub Kölibri, Hamburg-St. Pauli (2010)
- Löwenhaus in Hamburg-Harburg (2009)
Holger-Cassens-Preis
Bildung als gemeinsame Aufgabe