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Themengruppe Türkische Literatur

Im Rahmen des Arbeitskreises Interkulturelles Leben plant die Patriotische Gesellschaft, eine Themengruppe Türkische Literatur einzurichten, in dem wichtige Werke der türkischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts gelesen und diskutiert werden sollen. Die in türkischer Sprache geschriebene Literatur, die oft durch eine überbordende Lust am Fabulieren besticht, ist bei uns bis auf wenige Ausnahmen ja leider kaum bekannt – trotz eines erstaunlichen formalen und thematischen Reichtums, trotz einer Vielzahl hervorragender Übersetzungen und obwohl die Türkei im Jahre 2008 Gastland der Frankfurter Buchmesse war. Allein das das wäre Grund genug, sich erneut oder zum ersten Mal mit türkischer Literatur zu beschäftigen und einzutauchen in eine Welt, die faszinierend zwischen Fremdheit und Nähe oszilliert und ein wenig an den Rand unserer kulturellen Wahrnehmung gerückt ist.

Hinzu kommt ein anderer Aspekt: Die Türkei hat auf dem Weg in die Moderne heftige Umbrüche erlebt, die bis heute nachwirken. In der Themengruppe Türkische Literatur wollen wir uns – neben der reinen Freude an den Texten – auch der Frage widmen, wie sich die radikalen Veränderungen der türkischen Gesellschaft seit Gründung der Republik durch Kemal Atatürk im Jahre 1923 literarisch niedergeschlagen haben. Wie gehen türkische Autoren und Autorinnen – auch die gibt es ja in großer Zahl – mit dem Spagat zwischen Tradition und Moderne, mit der Spannung zwischen Laizismus und radikaler Verwestlichung auf der einen, osmanischer Tradition und in weiten Teilen der Bevölkerung tief verwurzelten religiösen Bindungen auf der anderen Seite um? Auch wenn das "türkische Modell" einer islamischen Demokratie vor nicht allzu langer Zeit im Westen zu großen (inzwischen leider etwas verblassten) Hoffnungen Anlass gab - diese Konflikte brechen mit schöner Regelmäßigkeit wieder auf, gerade in den letzten Jahren mit großer und für viele unerwarteter Vehemenz. Die Themengruppe Türkische Literatur soll auch ein Versuch sein, das ein wenig besser zu verstehen.

Dabei wird sich der Bogen von Orhan Pamuk, dem Literaturnobelpreisträger, über Nâzım Hikmet, den großen Modernisierer der türkischen Poesie, bis zu Aslı Erdoğan spannen, der derzeit vielleicht bemerkenswertesten Autorin türkischer Sprache, die in Berlin im Exil lebt.
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Kontakt

Sprecher

Detlef Rönfeldt

Tel. 01512-351 9642

info@roenfeldt.de

Zur Veranstaltung "Vorurteile und Tabus: Minderheiten in der türkischen Literatur"(Veranstaltung am 7. Juni 2022)

Süleyman Deveci, ein Teilnehmer unserer Veranstaltungsreihe, hat zur Veranstaltung "Vorurteile und Tabus - Minderheiten in der türkischen Literatur", die am 7. Juni stattgefunden hat, einen Essay geschrieben, der auf der Seite https://almanyalilar.net/ veröffentlicht worden ist.

Essay über die Veranstaltung "Vorurteile und Tabus - Minderheiten in der türkischen Literatur"

Zu Adalet Ağaoğlus "Sich hinlegen und sterben" (Veranstaltung am 19. April 2022)

Elisabeth Glassen: Nachwort zu "Sich hinlegen und sterben"

Nachwort zu "Sich hinlegen und sterben"

Zu Halid Ziya Uşaklıgils „Verbotene Lieben“ (Veranstaltung am 18. Januar 2022)

Wolfgang Riemann: Nachwort zu "Verbotene Lieben" (PDF)

Nachwort zu "Verbotene Lieben"

Wolfgang Riemann: Übersetzungsbericht (PDF)

Übersetzungsbericht

Leseliste

Hintergrund

Wo steht die Türkei politisch, wie hat sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahren entwickelt und welchen Einfluss hat Staatsgründer Atatürk noch heute auf das Land? Das Türkei-Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung bietet Information zu Geschichte und Gesellschaft der Türkei.

Türkei-Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung

Dr. Catharina Dufft: Die moderne türkische Literatur

Dr. Catharina Dufft hat am 7. September 2021 den Auftaktvortrag der Reihe gehalten. Der Artikel "Die moderne türkische Literatur" stellt den "türkischen Roman im Spiegel der Geschichte" vor.

Dr. Catharina Dufft: Die moderne türkische Literatur